Wildsaaten
Anfragen zur Anlage von Blühflächen, zur Verfügbarkeit und zum Einsatz von gebietsheimischen Saaten werden hier bearbeitet.
Büro und Betriebsstandort Archepark in Eggebek
Leitung Archegärtnerei Saaten:
Wiebke Busch
Süderfeld 7
24582 Eggebek
T: 0431-21090-604
M: 01577 290 18 37
Erste Saaten von einzelnen gebietseigenen Wildstauden und auch Mischungen finden Sie schon bei uns im Shop.
Bitte verwenden Sie für eine Bestellung unseren Bestellschein ➔.
Sollten Sie unsicher sein, welche Saaten für Ihre Fläche passen, erstellen wir Ihnen auch gerne ein Angebot.
Bitte lesen Sie sich dafür zum einen unser Infoblatt Ansaat von Wildblumenwiesen ➔ aufmerksam durch.
Füllen Sie dann bitte den Fragebogen Flächeninfo ➔ aus und senden ihn ausgefüllt an uns zurück. Sie können den Fragebogen am PC ausfüllen und per Mail verschicken oder ausdrucken, von Hand ausfüllen und per Post abschicken.
Sind Sie unsicher, wie die Beschaffenheit ihres Bodens ist?
Dann schauen Sie gerne in unser Dokument Bodenart Fingerprobe ➔.
Gebietseigenes Saatgut bezeichnet im Sinne des §40 Bundesnaturschutzgesetz Samen, die auf natürliche Vorkommen der Wildpflanzenarten eines festgelegten Gebietes mit Naturraumbezug zurückgehen. Diese Gebiete werden als Ursprungsgebiet (UG) bezeichnet. Da jedoch das in der Natur zu entnehmende Saat- und Pflanzgut meist nicht ausreicht, um den Bedarf an gebietseigenem Material zu decken, ist eine ackerbauliche Zwischenvermehrung erforderlich. Hierbei werden aus dem gesammelten Ausgangssaatgut größere Mengen gebietseigenes Saatgut erzeugt.
- Regiosaatgut
‚Regiosaatgut‘ ist ein nicht geschützter Begriff, der in der Literatur, in Ausschreibungstexten und der landläufigen Kommunikation nichts anderes meint als ‚gebietseigenes Saatgut‘. ‚Regiosaatgut‘ und ‚gebietseigene Saat‘ werden also synonym verwendet.
- RegioPlus
RegioPlus-Saaten sind eine besondere Variante der gebietseigenen Saaten aus Schleswig-Holstein. Hier hat ein Expertengremium gemeinsam mit dem damaligen Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR), heute Landesamt für Umwelt (LfU) eine Liste mit seltenen Pflanzenarten erstellt, denen in Schleswig-Holstein eine besondere naturschutzfachliche Bedeutung zukommt. Diese RegioPlus-Arten stehen im besonderen Focus unseres eigenen Anbaus in Tüdal, Kreis Schleswig-Flensburg. Vor Jahrzehnten weit verbreitet, fehlen diese Arten meist in den Grundmischungen des verfügbaren Regiosaatgutes. Bei der Maßnahmenplanung auf öffentlichen Flächen, aber auch im privaten Bereich sollten diese Arten unter Berücksichtigung ihrer natürlichen Verbreitung daher häufiger verwendet werden.
Der Gebietsbezug von gebietseigenem Saatgut unterliegt, genauso wie das Sammeln der Wildsaat, der weitere Anbau und der Handel, sehr detaillierten Regelwerken (s. Zertifizierung). Damit soll nach Möglichkeit eine Florenverfälschung sowie die Verwendung von exotischen Arten ausgeschlossen werden.
Gebietseigenes Saatgut ist grundsätzlich nicht züchterisch beeinflusst! Die Produktion von gebietseigenen Saaten hat die Aufgabe, die gesamte Bandbreite der genetischen Merkmale und Eigenschaften der Wildform zu erhalten.
Der wesentliche Unterschied: Wildform statt Kulturform
Von außen sieht man kaum einen Unterschied, aber Wildformen beinhalten die ganze Variabilität, den ganzen Reichtum der Natur. Regiosaat-Anbauer züchten nicht, sie vermehren! Bei der Züchtung herkömmlicher Saaten wird versucht, die Vielfalt genetischer Merkmale zu reduzieren und dabei besonders erwünschte Merkmale unnatürlich zu verstärken. Bei der Vermehrung gebietseigener Saaten besteht die hohe Kunst darin, so wenig wie möglich in die genetische Vielfalt und der daraus resultierenden natürlichen Prozesse einzugreifen (Keimung, Wachstum, Blühzeitpunkt, etc.). Heimische Wildpflanzen sind besser gerüstet für Wetterextreme, Nährstoffmangel, schwierige Böden und andere Extreme als ihre züchterisch bearbeiteten Kulturformen, weil die Natur über zigtausende von Jahren ihre Strategien entwickelt hat. Diese erfolgreichen Strategien so wenig wie möglich zu verfälschen und zu verwässern, ist der Anspruch unseres Regio- Anbaus. Dies macht ihn deutlich aufwändiger als den herkömmlichen Saatgutanbau.
Zum Beispiel Keimung: Nach erfolgter Aussaat keimen züchterisch veränderte Sorten in einem Zeitfenster von wenigen Tagen. Echte Wildsamen keimen über Wochen, Monate und Jahre! Im Kulturverlauf sind strenge Kriterien an die Herkunft und die Anzahl der Folgegenerationen zu berücksichtigen. Das für die Vermehrung wild zu sammelnde Ausgangsmaterial schwankt naturbedingt in Menge und Qualität.
Zum Beispiel die Ernte: Wird bei der Saaternte auf dem herkömmlichen Getreideacker zur Vollreife und nur einmal gedroschen, so müssen manche Regio- und RegioPlus-Arten zwischen 10 und 20 mal pro Saison beerntet werden, um früh- und spätreife Samen zu erhalten. Dies erfordert den Einsatz sehr unterschiedlicher Spezialmaschinen, oft sogar Handarbeit.
Diese und viele weitere Besonderheiten beim Anbau gebietseigener Saaten führen dazu, dass auch das Angebot von Jahr zu Jahr sowohl in der Menge als auch in der Artenzusammensetzung Schwankungen unterworfen ist.
Natur lässt sich eben nicht standardisieren!
Saatgut von der Blütenmeer GmbH
Wir handeln ausschließlich mit zertifiziertem Saatgut gemäß VWW-Regelwerk® und RegioZert®.
Aus diesem Anbau bieten wir Ihnen Standard- oder auch Sondermischungen für Ihren individuellen Bedarf. On-Top können wir diese Mischungen noch mit naturschutzfachlich besonders wertvollen Regio- und RegioPlus-Arten aus unserem eigenen VWW-zertifizierten Anbau ergänzen.
VWW-Regiosaaten®
Seit 2019 ist der Saat-Anbau der Blütenmeer GmbH nach VWW-Regiosaaten® zertifiziert. Mit Schreiben vom 07.05.2020 wurde uns von der Kontrollstelle ABCERT bescheinigt, dass unser Handel mit gebietsheimischen Saaten gem. Erhaltungsmischungsverordnung (ErMiV) erfolgt.
Für unsere Arten aus eigenem Anbau sowie für den Handel mit VWW-zertifizierten Arten sind wir daher berechtigt, das VWW-Logo mit unserer Betriebs-Nummer zu führen:
Die Saat-Vermehrungsfläche unserer Arche Gärtnerei liegt in Tüdal und somit direkt an der Grenze zwischen den beiden Ursprungsgebieten 1 und 3. Die Blütenmeer GmbH hat daher vom VWW e.V. die Ausnahmegenehmigung erhalten, Saaten und Pflanzen aus beiden UGs vermehren zu dürfen. Damit konnten wir von Anfang an das bestehende Angebot an gebietsheimischen Saaten und Pflanzen durch wertvolle und z.T. extrem seltene Arten für ganz Schleswig-Holstein ergänzen. Über die Landesgrenze hinaus profitieren natürlich auch Kunden in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen, deren Flächen in den Ursprungsgebieten 1 und 3 liegen, von unserem Angebot.
Gemäß Zeichennutzungsvertrag vom März 2021 haben wir die Lizenz, für den Handel mit RegioZert-zertifiziertem Saatgut das RegioZert-Logo zu verwenden.
Ein breites Sortiment ?
Die Zusammenarbeit mit den führenden Anbietern von Regiosaaten ermöglicht es uns, Saaten aus unserem eigenen Anbau mit zugekauften Saaten gebietseigener Herkunft zu kombinieren. Damit erhalten Sie bei uns die optimale Saat- und Pflanzlösung für Ihre Fläche. Schauen Sie gerne in unserem Shop vorbei oder schicken Sie uns Ihre Anfrage!
Verschiedene Anbieter und verschiedene Zertifizierungen ?
Sollten Sie von uns Saaten bekommen, in denen Anteile beider Zertifizierungssysteme geliefert werden, dürfen diese von uns nicht vermischt werden. In diesem Falle müssen Sie die endgültige Mischung vor Ort selbst vornehmen.
Die hierfür zugrunde liegenden Vorschriften sollen die Rückverfolgbarkeit des jeweiligen Warenflusses gewährleisten.
Stehen genug Saaten und Pflanzen zur Verfügung ?
Der Markt für gebietseigene Saaten und Pflanzen steckt noch in den Kinderschuhen. In vielen Ursprungsgebieten fehlt es noch an ausreichend Saatgut. Auch bei einem bestehenden Angebot kann es im Verlauf der Saison, mitunter auch kurzfristig, zu Ausfällen einzelner Arten oder ganzer Mischungszusammensetzungen kommen, weil die Nachfrage um ein Zigfaches das Angebot übersteigt. In solchen Fällen setzen wir uns sofort mit Ihnen in Verbindung und versuchen dann, so gut es geht, nachzusteuern.
Wir bieten Ihnen ein umfangreiches Sortiment an Wildstauden im Topf. Schauen Sie gerne in unserem Shop vorbei!
Größere Mengen oder besonders anspruchsvolle Arten, sollten Sie rechtzeitig anfragen. Die Vermehrung gebietseigener Saaten und Pflanzen ist nicht standardisiert und erfordert oftmals einen Vorlauf von mehreren Monaten! Bei Arten, die wir noch nicht im Sortiment haben, müssen Sie mit einem Vorlauf von mindestens einem Jahr rechnen. Wir müssen dafür Genehmigungen einholen, Wildbestände sichten, melden, dokumentieren und die Kultur ist mit vielen Unsicherheiten verbunden (s. Gebietseigenes Saatgut)
Mit welchen Lieferzeiten muss ich rechnen ?
Da sich die enorme Nachfrage nach gebietseigenen Saaten und Pflanzen auf nur wenige Anbieter verteilt, kommt es im Verlauf der Saison regelmäßig zu einem Bearbeitungsstau. Sowohl die Aufbereitung der Saat als auch das Herstellen von Mischungen und die Anzucht in Topfballen unterliegen sehr aufwändigen Verfahren, die z.T. noch von Hand erledigt werden müssen.
Die Mischungen und Topfpflanzen für Ihre Fläche sind ein mit aller Sorgfalt hergestelltes Stück Handwerk, was seine Zeit braucht.
Insbesondere bei Saaten ist daher jedes Jahr von Frühling bis Spätsommer mit Lieferfristen von mehreren Wochen zu rechnen.
Vorbestellen und Einlagern ?
Bei der Planung von Maßnahmen mit zertifizierter gebietseigener Saat ist aus den zuvor genannten Gründen eine rechtzeitige Bestellung von Vorteil. Wir bieten für die frühzeitige Bestellung gegen ein geringes Entgelt ausreichend Lagerraum an, um Ihre Ware vorzuhalten. Sie können dann die Saat je nach dem Bedarf der jeweiligen Maßnahme bei uns abrufen.
Hierfür sollten die Absprachen und Verträge jedoch rechtzeitig, d.h. für die Frühjahrseinsaat möglichst im Herbst/Winter und für die Herbsteinsaat möglichst im Sommer vereinbart werden, damit alle Beteiligten zum Aussaat- / Maßnahmenzeitpunkt handlungsfähig sind.
Für eine geringe Bearbeitungsgebühr hältern wir für Sie auch größere Mengen vorbestellte Wildstauden im Topfballen bis zur Lieferung/Abholung.